20.08.2015 | Region Dillenburg

ÜBERGABE Traditionelle Haigerer Metzgerei unter neuer Leitung / Alle Beschäftigten behalten ihre Jobs

HAIGER/DILLENBURG Lars Kirschbaum aus Nanzenbach übernimmt die Haigerer Metzgerei Fischbach.

2015 08 20 kirschbaum u fischbachDas teilten der neue Eigentümer und der bisherige Chef, Wolfgang Fischbach, in einem gemeinsamen Pressegespräch mit. Fischbach und nahezu das komplette Team der traditionsreichen Metzgerei in der Hauptstraße werden auch nach dem Besitzerwechsel an alter Wirkungsstätte mitarbeiten.

Wie Wolfgang Fischbach erklärte, war eine schwere Erkrankung hauptsächlich verantwortlich für die Übergabe. 2006 war der heute 56-Jährige erkrankt, hatte zwei Jahre lang nicht arbeiten können und vier Operationen über sich ergehen lassen müssen.
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Anschließend war an körperliche Arbeit nicht mehr zu denken. "Nur mit persönlichem körperlichem Einsatz hätte ich die Metzgerei weiterführen können", sagte Fischbach, der im Mai einen Eigenantrag auf Einleitung eines Insolvenzverfahrens stellte. Insolvenzverwalterin Christiane Szukalski (Wetzlar) erlaubte dem Unternehmer, sich um die Zukunft der vor über 125 Jahren gegründeten Metzgerei selbst zu kümmern.

Traditioneller Name bleibt bestehen

Fischbach erinnerte sich an seinen Freund Lars Kirschbaum, der bereitwillig in die Bresche sprang. Ab dem 1. Oktober läuft die Metzgerei in Haiger unter seiner Regie, auch wenn der Name bestehen bleibt. "Einen derart gut eingeführten und traditionellen Namen gibt man nicht leichtfertig ab", meint der 44-Jährige, der sich 1997 in Nanzenbach mit einer klassischen Dorfmetzgerei selbstständig gemacht hat und mittlerweile Filialen in Dillenburg und Eibelshausen betreibt. Unterstützt wird er von seiner Frau Stefanie, die aus der Metzgerfamilie Frese stammt.

Die Familie startet mit großen Erwartungen und lobt den "interessanten Standort" Haiger. "Die Stadt lebt, hier passiert einiges - wir versprechen uns viel von unserem Engagement." Mit Wolfgang Fischbach sei er "schon immer auf einer Wellenlänge" gewesen, sagt Kirschbaum, der von einem extremen Wandel im Fleischereigewerbe berichtet. "Man kann nur mit Qualität und Fleisch aus der Region bestehen." Hinzu kämen ein Partyservice mit umfangreichem Angebot, gute Dienstleistungen sowie Ernährungsberatung zum Beispiel für Allergiker. Den Preiskampf mit Discountern, da sind sich die Metzgermeister einig, können die Landmetzgereien nicht gewinnen. "Wir bezahlen im Einkauf mehr als das Fleisch nachher im Supermarkt kostet", meint Fischbach. (rst)

Den Artikel im Original finden sie auf mittelhessen.de